Kammweben: Die 2:1-Technik

01. Allgemeines

Eine Technik, viele Namen

Diese Technik hat viele verschiedene Namen, so dass man recht schnell verwirrt ist, was überhaupt gemeint ist:
  • 1:2-Technik
  • Nordisches Bandweben
Beim Weben werden diejenigen Musterfäden heraus gelesen, die oben auf dem Gewebe liegend das Muster bilden.

Auf was sollte man achten ?

Das ist besonders wichtig:

Das Mustergarn muß mindestens doppelt so dick sein, wie das Grundgarn. Ansonsten sieht man das Muster nicht richtig bzw. das kommt nicht gut heraus.
Die Technik beruht auf dem besonderem Einzug, den wir unter Punkt 03.02. und 03.03. näher besprechen. Wenn der Einzug nicht stimmt, dann sind Webfehler vorprogrammiert.

02. Standardeinzug -Webkammitte mit Schlitz in der Mitte
  • Für einen Aufzug mit 5 Musterfäden
  • Farben (können selbstverständlich gegen eigene Kreationen ersetzt werden):
  • G = weiße Kettfäden (insgesamt 20 Stück)
  • M = dunkelblau (insgesamt 7 Stück)
  • E = grün (insgesamt 2 Stück)




  • Zahlenfolge 01 bis 27: Anzahl der Kettfäden
  • L:  Loch
  • S:  Schlitz
  • M:  Musterfaden
  • Mi: Mitte (in dem Fall ist die Mitte ein Loch)
  • RG: Randfaden in Grundfarbe | 2 RG = 2 Stück Fäden
  • RM: Randfaden in Musterfarbe
  • E:  andersfarbiger Effektfaden
  • G:  Grundfaden
  • Ra: Rand

03.Standardeinzug - Webkammitte mit Loch in der Mitte
  • Für einen Aufzug mit 5 Musterfäden
  • Farben (können selbstverständlich gegen eigene Kreationen ersetzt werden):
  • G = weiße Kettfäden (insgesamt 18 Stück)
  • M = dunkelblau (insgesamt 7 Stück)
  • E = grün (insgesamt 2 Stück)

  • Zahlenfolge 01 bis 27: Anzahl der Kettfäden
  • L:  Loch
  • S:  Schlitz
  • M:  Musterfaden
  • Mi: Mitte (in dem Fall ist die Mitte ein Loch)
  • RG: Randfaden in Grundfarbe | 2 RG = 2 Stück Fäden
  • RM: Randfaden in Musterfarbe
  • E:  andersfarbiger Effektfaden
  • G:  Grundfaden
  • Ra: Rand

04. Das Webmuster

Tipps zur Mustererstellung

Man kann Muster auf vielerlei Weisen erstellen. Hier sind ein paar Möglichkeiten:
  1. Man nimmt einfaches Karopapier und zeichnet das Muster von Hand auf.
  2. Man benutzt das Programm GTT, was eigentlich für das Brettchenweben gedacht ist. Hier nutzt man die Möglichkeit der Broschiermustererstellung.
  3. Programme, die für Kreuzstichmuster in der Stickerei gedacht sind, eignen sich auch, um Muster zu erstellen. Die Muster werden auch in Karos über den Drucker ausgegeben. 
WICHTIG:

Wichtig zu wissen, wenn man sich ein Muster auf Karopapier aufzeichnet:
  • Das Musterbild zeigt NUR die Musterfäden, die wichtig sind ! Der Rand und die Zusatzfäden bewegen sich wie gewohnt und haben keinen Einfluss.
  • Felder:
    • Schwarzes Feld:
      • Musterfaden an der Oberseite des Gewebes sichtbar durch die sogenannte "Manipulation".
        • Definition "Manipulation": Man greift durch das Fach und hebt den angegebenen Musterfaden entweder mittels Lesestab oder mit den Fingern nach oben.
    • Weißes Feld:
      • Musterfaden befinden sich an der Unterseite des Gewebes
      • Nicht an der Oberseite sichtbar.

05. Weben

05.01. Schritt 1 - Webkamm schären
  • Schäre den Webkamm nach dem oben angegebenem Schema.
  • Wähle die gleichen oder eine völlig andere Farbkombination aus.

05.02. Schritt 2 - Anweben
  • Webe ein Stück ganz normal, ohne Muster. Also:
  • Webkamm runter, Faden durch das Fach ziehen, Faden anschlagen
  • Webkamm runter, Faden durch das Fach ziehen, Faden anschlagen
  • usw.

05.03. Schritt 3 - Muster (ein-)weben
  • Webkamm runter
  • Mit einem Lesestab die entsprechenden Musterfäden nach oben heben.
  • Faden durch das Fach ziehen und anschlagen. Die manipulierten Musterfäden "flottieren".
  • Webkamm nach oben
  • Mit einem Lesestab die entsprechenden Musterfäden nach oben holen bzw runter drücken.
  • Faden durchziehen und anschlagen.
  • usw.

05.04. Bandabschluß

Es gibt mehrere Möglichkeiten, das Band abzuschließen:
  1. Flechten von ein oder zwei Zöpfen ist eine dekorative Idee.
  2. Am Bandende wird das Schussfadenende zwei-mal eingestopft. Das erspart das Abknoten oder Umnähen des Bandes. Das Band geht mit dieser Methode nicht auf, und muß nicht extra umgenäht werden.